Kinder Sport: Gewinnen und Verlieren

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Zum Gewinnen und Verlieren gibt es verschiedene Einstellungen und Philosophien. Wir von der Kindersport-Info Redaktion glauben, dass Kinder unterschiedlich sind und immer individuell zu beachten und respektieren sind. Und: Jedes Kind ist im Vergleich mit einem anderen Kind in irgendetwas „besonders gut“ und hat Talente. Manchmal ist das Talent noch verborgen.

Der Verlierer in der einen Sache kann der Gewinner in einer anderen Sache sein. So auch beim Sport: Es gibt viele Sportarten für Kinder. Und: Wer im "Flow" ist, hat Spaß und findet Gewinnen und Verlieren erst auf den zweiten Blick interessant.

Vergleich als Orientierungshilfe

Bei den meisten Sportarten gehören Wettkämpfe zum Alltag. Sie dienen zum Leistungsvergleich. Ein Leistungsvergleich liefert dem Sportler Orientierung. Auch Kinder vergleichen sich selbst oft mit anderen Kindern. Das beginnt schon bei Kleinkindern. „Ich kann schon alleine schaukeln, der kann das noch nicht“, ist zu hören und ein „Ich bin schon groß“ klingt unausgesprochen mit.

Sich mit anderen zu vergleichen, hilft, sich zu orientieren. Wo stehe ich, was kann ich? Zu Anfang geht es um bestimmte Fertigkeiten, die ein Kind erlangt. Vorsicht, wenn es sich nur noch darüber definiert, was es kann und gut gemacht hat!

Einzigartige Persönlichkeit - auch im Sport

So wie es ist, ist das Kind ganz richtig so. In einer immer mehr individualisierten Welt können andere Herangehensweisen ausschlaggebend sein für neue, kreative Lösungen und letztlich für Veränderungen.

Manches Kind tanzt wunderschön, kann aber nicht den Anweisungen beim Ballettunterricht folgen. Manches Kind kann beim Fußball toll dribbeln, aber das Gewusel um es herum nicht ausblenden, um seine Fertigkeiten anzuwenden. Beides kann frustrieren und führt nicht zum Spaß.

Wir glauben: Wenn der Spaß fehlt, kann ein Kind auf Dauer nicht erfolgreich sein - das zählt für den Sport genauso wie für andere Lebensbereiche. Das Umfeld muss stimmen, dann ist zum Beispiel Kanufahren das Größte, die Handballmannschaft besteht größtenteils aus Freunden oder der Karate-Meister ist ein echtes, nacheifernswertes Vorbild.

Leistung, Leistung, Leistung

Man kann nicht immer gewinnen - aber immer zu verlieren - seien wir ehrlich - ist auch doof. Im Sport geht es oft um Sieg oder Niederlage. Der Schnellste gewinnt, der Mutigste schafft die nächste Stufe, wer am höchsten, weitesten springt, gewinnt. Und wo Gewinnen so wichtig geworden ist, zählt für manchen schon ein zweiter Platz als Niederlage. Wie traurig!

Wenn ein Kind einen Wettlauf verliert, ist es natürlich frustriert. Es wäre gerne schneller gewesen und würde gerne auf dem Treppchen ganz oben stehen. Nicht jeder aber kann immer der Erste oder Beste sein. Das tröstet vielleicht. Frust und Traurigkeit gehören ja auch zum Leben dazu.

Ermutigen und Freude spüren

Viel mehr, als sich aufs Gewinnen oder Verlieren zu konzentrieren, hilft es, von vornherein die Bewegung, das Tun an sich, in den Mittelpunkt zu stellen. Nicht den Wettkampf, verloren oder gewonnen, sondern das Kind bei seinem Sport.

Ein Beispiel: Spielt Ihr Sohn/Ihre Tochter gerne Fangen? Oder macht es besonders Spaß, eine Wiese hinunterzurennen? Eltern können ihre Kinder dabei unterstützen, das zu schätzen. Herausforderungen zu meistern, Bewegungen zu verbessern, eine Taktik zu beherrschen, einen Wurf zu können, den „Flow“ zu genießen.

Was können Sie als Eltern tun?

Helfen Sie Ihrem Kind, den Spaß und die Freude zu bemerken und bewusst zu erleben. Wenn Sie sehen, wie Ihr Kind voller Freude herumtollt, sagen Sie es ihm. Dass Sie sich freuen, denn es sieht so fröhlich aus. Fragen Sie es, was so schön an seinem Tun ist, aus ehrlichem Interesse. Was spürt Ihr Kind, wollen Sie das wissen? Dann fragen Sie es! Hat das Herz geklopft? Hat es im Bauch gekribbelt? Lassen Sie Ihr Kind durch einfache Fragen nachspüren, was schön ist, was ihm gefällt. Das zu wissen, macht selbstbewusst.

Hurra, gewonnen! Mist, verloren!: Eine Geschichte vom Verlieren und Gewinnen

“Mein Kind kann nicht verlieren“

Die meisten Kinder ertragen Niederlagen im Kleinkindalter nicht so leicht. „Mein Kind kann überhaupt nicht verlieren“, heißt es dann. Zu bedenken ist: Auch manch ein Erwachsener kann Niederlagen nicht leicht wegstecken.

Daher ist das „Nichtkönnen“ beim Kind nichts Ungewöhnliches und schon gar nicht etwas, was nur Kindern vorbehalten ist. Wenn ein Kind weiß, was ihm Spaß macht, wenn es Freunde hat und Herausforderungen frei wählen kann, ist Gewinnen oft nicht mehr so wichtig. Es gibt auch viele Spiele, wo es weder Gewinner noch Verlierer gibt.

„Mein Kind muss Verlieren lernen“

Es ist unausweichlich, dass ein Kind das Verlieren lernt. Das wird im normalen Leben natürlicherweise passieren und Sie als Eltern brauchen nichts zu tun, außer für Ihr Kind da zu sein und ihm zu helfen, das Positive zu sehen. Sie müssen Gelegenheiten zum Gewinnen oder Verlieren nicht künstlich herbeiführen. Wenn Ihr Kind immer verliert und darunter sehr leidet - vielleicht hat es noch nicht die passende Tätigkeit gefunden? Der Sport ist eine Freizeitbeschäftigung, die Spaß machen muss.

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