Kinder Wachstumsschmerzen

Kinder Wachstumsschmerzen äußern sich oft in den ruhigen Abend- oder Nachtstunden. Aus dem Nichts heraus beginnen die meisten Kinder, die darunter leiden, über Beinschmerzen zu klagen. Irgendwo zwischen Knie und Fuß tut es weh, das ganze Bein. Seltener im Oberschenkel oder den Händen. Am nächsten Morgen sind die Schmerzen wie weggeblasen und das Kind ist quietschfidel.

Die Schmerzen treten nie tagsüber und schon gar nicht während körperlicher Betätigung auf. Und: Die Schmerzen sind so stark, dass die Kinder wirklich leiden – viele weinen und sind regelrecht verzweifelt.

Als Elternteil sollte man darauf gefasst sein, dass Wachstumsschmerzen nicht als Syndrom akzeptiert sind. Das liegt wohl daran, dass eine Ursache bis heute nicht ausgemacht werden konnte (siehe unten).

Wachstumsschmerzen sind eine Ausschlussdiagnose
Ob es sich tatsächlich um die zwar schmerzhaften, aber harmlosen Wachstumsschmerzen handelt, ist erst nach Ausschluss anderer Erkrankungen möglich. Beinschmerzen und andere bei Wachstumsschmerzen typischerweise betroffene Körperregionen können leider auch ein Hinweis auf ernstzunehmende Erkrankungen sein. Erst wenn diese ausgeschlossen sind, bleibt die Diagnose „Wachstumsschmerz“ übrig.

Daher ist es wichtig, dass die Schmerzen des Kindes immer ernstgenommen werden. Bei Wachstumsschmerzen sind zum Beispiel niemals äußere Anzeichen einer Verletzung oder eine Rötung zu sehen. Sollte dies jedoch der Fall sein, sind es keine Wachstumsschmerzen und ein Arzt sollte abklären, was los ist.

Lokalisierung des Schmerzes schwierig
Wenn Kinder Wachstumsschmerzen haben, ist der Schmerz nicht genau zu lokalisieren. Das ganze Bein tut zum Beispiel weh. In der nächsten Woche kann es das andere Bein oder die Hand sein. Vor allem bei kleinen Kindern ist es schwer, den genauen Ort des Schmerzes festzustellen.

Wann treten Wachstumsschmerzen auf?
Betroffen sind Kinder schon ab dem Alter von zwei Jahren. Ein Viertel bis zur Hälfte aller Kinder zwischen drei und zehn Jahren leiden an Wachstumsschmerzen. Oft mehrere Male und auch über mehrere Wochen lang. Manche haben sehr viel damit zu tun und werden sich noch als Erwachsene an die starken Schmerzen in der Nacht erinnern können.

Besonders, wenn die Kinder sich tagsüber viel bewegt haben, kommt es nachts häufiger zu Wachstumsschmerzen.

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Was hilft bei Kinder-Wachstumsschmerzen?
Als erste Hilfe hat sich bewährt: Zuwendung und Wärme. Manche raten auch zur Kühlung durch ein Kühlpad, eingewickelt in ein Tuch. Was dem Kind gut tut, ist individuell verschieden. Auch sehr gut hilft eine Massage der schmerzenden Partien mit einem Öl oder einer gut duftenden Creme. Durch die Massage kommt es zur Wärmebildung und die sanften Berührungen werden auch guttun.

Wenn es ganz schlimm ist und das Kind vor Schmerzen nicht mehr einschlafen kann, hilft ein warmes Bad und der Trost, dass morgen gemessen wird, wie viel das Kind in der Nacht gewachsen ist.

Langfristig scheint auch die regelmäßige und vorsichtige Dehnung der Muskeln zu helfen.

Übrigens: Es ist bisher kein Zusammenhang zwischen den Schmerzen und dem tatsächlichen Körperwachstum bewiesen worden. Also haben Wachstumsschmerzen gar nichts mit dem Wachstum zu tun? – Mit hundertprozentiger Sicherheit kann das – bisher jedenfalls - niemand sagen.

Woher kommen Wachstumsschmerzen?
Obwohl Kinder Wachstumsschmerzen häufig haben, ist nicht bekannt, was im Körper tatsächlich zu den unangenehmen und oft sehr starken Schmerzen führt. Die Ursache für Wachstumsschmerzen liegt nach wie vor im Dunkeln. Aber eine Menge Theorien gibt es.

Hypothesen zu den Ursachen von Wachstumsschmerzen

  • Die Schmerzen entstehen, weil die Sehnen und Bänder nicht so schnell wachsen wie die Knochen. Es handelt sich laut dieser Hypothese um einen Dehnungsschmerz.
  • Die Knochenhaut (Periost) an den Wachstumsfugen der Knochen ist durch überschnelles Wachsen gereizt und dies führt zu den Schmerzen.
  • Vielleicht führt auch eine Überanstrengung beziehungsweise die Dehnung der schmerzleitenden Nerven, die sich in der Knochenhaut befinden, zu den Wachstumsschmerzen.
  • Die Wachstumsschmerzen könnten auch von einer Überlastung der noch nicht völlig ausgereiften Muskulatur kommen oder könnten auch eine Kombination aus Wachstum und Überlastung sein.

Wachstumsschmerzen sind harmlos
Falls es sich tatsächlich um Wachstumsschmerzen handelt, so sind diese harmlos und vorübergehend. Nichtsdestotrotz kann das Kind sehr unter ihnen leiden. Die Schmerzen sind ja trotzdem da und sie sind sehr echt – auch wenn sie keine Zeichen für eine bösartige Erkrankung sind.

Checkliste: Wann müssen Eltern zum Arzt?

  • Sehen Sie ein geschwollenes Gelenk?
  • Sehen Sie einen Bluterguss?
  • Ist eine größere blutende Wunde zu sehen?
  • Kann das Kind nicht mehr richtig fühlen (Sensibilitätseinschränkung)? (Test: berühren, kitzeln, leicht zwicken)
  • Kann das Kind nicht mehr auftreten?
  • Hat das Kind Schmerzen, wenn Sie das Bein bewegen – also bei passiver Bewegung?
  • Sind die Schmerzen über einen längeren Zeitraum vorhanden?
    Treten die Schmerzen in mehreren Gelenken auf?
  • Ist ein Gelenk heiß?
  • Hat das Kind zusätzlich Fieber?

Wenn Sie eine der Fragen mit „ja“ beantworten, sollten Sie mit Ihrem Kind einen Arzt aufsuchen.

Hinweis: Das Lesen auf diesen Seiten ersetzt nicht den Arztbesuch! Nur ein Arzt kann eine ernsthafte Erkrankung ausschließen.

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